Tante E. – unter dem Namen kennt man Gabi Edler in Leipzig – unterstützt seit 30 Jahren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Obdachlosigkeit leben bzw. von Obdachlosigkeit bedroht sind. Nach der Wende hatte Gabi Edler angefangen, sich der heimat- und haltlosen Jugendlichen anzunehmen. Daraus wurde der 2003 von ihr mitgegründete Verein „Straßenkinder e.V.“ mit dem Vereinshaus „Tante E.“ in der Rosa-Luxemburg-Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Helfen statt Wegschauen
Hier erhalten Hilfsbedürftige zwischen 14 und 27 Jahren eine warme Mahlzeit, frische Kleidung und Gelegenheit zum Duschen und Wäschewaschen – und das 364 Tage im Jahr. Auch Unterstützung bei Behördengängen, Bewerbungen und bei der Wohnungssuche bietet das Team, zu dem vier Sozialarbeiter*innen gehören, an. „Am Monatsanfang kommen nicht so viele, aber Mitte des Monats, wenn das Geld alle ist, kommen immer mehr“, erzählt die 77-Jährige.
„Ich kann nicht zusehen, wenn es den jungen Menschen schlecht geht. Ich muss einfach helfen. Das war schon immer so“, fährt sie fort. Anfang der 90er Jahre – vor Gründung des Vereins – nahm die ehemalige Straßenbahnfahrerin der Leipziger Verkehrsbetriebe bis zu 20 Straßenkinder in ihrer eigenen 56 Quadratmeter großen Wohnung auf.
Corona-Sonderregelungen für Straßenkinder e.V.
Während des Corona-Lockdowns kann der Verein dank einer Sondergenehmigung von 11 bis 14 Uhr trotzdem öffnen. So ist zumindest mittags eine warme Mahlzeit für die Kinder drin. Für später händigen die Mitarbeiter*innen einen Beutel mit Abendbrot aus. Traurig waren trotzdem alle, dass das Ferienlager am Kulkwitzer See und die Weihnachtsfeier aufgrund der Pandemie letztes Jahr ausfallen mussten.
Straßenkinder e.V. finanziert sich komplett aus Spenden – von Privatpersonen und Unternehmen. Wir Lots*innen haben großen Respekt vor der Arbeit von Gabi Edler und ihrem Team. Daher haben wir uns dazu entschieden, auch den Straßenkinder e.V. mit einer Spende von 2500 Euro zu unterstützen.
Bild: Straßenkinder e.V.