Martin Köhler ist Verkehrsplaner bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB). Im Gespräch gibt er uns Einblicke in seine Erfahrungen mit Verkehrsversuchen, die wesentlichen Erkenntnisse daraus und erörtert, wie durch effektive Kommunikationsstrategien die Akzeptanz und Beteiligung der Bevölkerung an neuen Verkehrskonzepten gestärkt werden kann.
Der Sustainable Urban Mobility Plan (SUMP) ist ein strategisches Instrument zur nachhaltigen Mobilitätsplanung. Er bietet Kommunalverwaltungen und Verkehrsplaner*innen einen ganzheitlichen Ansatz, zukunftsorientierte Mobilität in Städten zu gestalten und umzusetzen. Darüber hat Lots*in Selina Jendrossek mit Dr. Susanne Böhler von Rupprecht Consult im Interview gesprochen.
Die Verkehrswende ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie ist für den Klimaschutz von ebenso großer Bedeutung wie für eine gerechte soziale Teilhabe. Jedoch: Sie klingt, wie so viele Herausforderungen, erst einmal abstrakt, groß und fühlt sich deshalb schnell so an, als sei sie nicht oder nur schwer zu schaffen.
Obwohl die politischen Randbedingungen und gesellschaftliche Akzeptanz für mehr Busse und Bahnen wohl nie so gut wie heutzutage waren, ist es für die Verkehrsunternehmen immer noch herausfordernd, sich in der Rolle des Mobilitätsdienstleisters und starken Partners der Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu positionieren.
Überzeugende, nachhaltige Mobilitätsangebote schaffen und Menschen motivieren, sie auch zu nutzen – das ist der Beitrag, den das „Future Mobility Lab“ zur Verkehrswende leisten möchte. Nun liegen die Ergebnisse der ersten Studie „New Mobility Buddys“ vor.
Flexibel und nachhaltig in ländlichen Regionen unterwegs sein, das ist noch lange keine Selbstverständlichkeit. Zu weit liegen Einkaufsmöglichkeiten oft vom Wohnort entfernt, zu selten fahren Busse in die passende Richtung. Entsprechend hoch ist die Anzahl privater Autos auf den Straßen. Über 90 Prozent der Haushalte besitzen in den ländlichen und dörflichen Regionen mindestens ein Auto. Das übersteigt den Bundesdurchschnitt von 77 Prozent deutlich.