In unserer Gesellschaft geht man oft noch immer davon aus, dass es zwei Geschlechter gibt: männlich und weiblich. Auch das deutsche Gesundheitswesen basiert auf dieser Vorstellung. Einige Menschen können allerdings nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden (Intergeschlechtlichkeit). Andere identifizieren sich mit einem anderen Geschlecht als jenem, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde (Transgeschlechtlichkeit). Oder sie fühlen sich weder eindeutig als Mann noch als Frau (Nicht-binäre Geschlechtsidentität).
Mehr als jeder zweite Mensch in Deutschland ist von Vorurteilen und Diskriminierung betroffen. Menschen, die Diskriminierung erfahren, haben 2-3-mal so oft Burn-Out, Migräne, Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen wie Nicht-Diskriminierte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie der IKK classic. Die Studie analysiert und verdeutlicht erstmals die Zusammenhänge zwischen Diskriminierungserfahrungen und den Auswirkungen auf die Gesundheit.
Love HR, hate Racism– so lautet das Motto der Initiative #hrespect, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtspopulismus stark macht. Wir haben mit Jess Koch, einem der Gründer, darüber gesprochen, warum es so wichtig ist, Personaler*innen für das Thema Rassismus zu sensibilisieren.
Kennen Sie das? Ein Unternehmen fördert in bester Absicht die Chancengleichheit aller Mitarbeitenden. Trotzdem muss die Leitungsebene feststellen, dass die Maßnahmen nicht greifen. Woran liegt das? Es liegt daran, dass die Maßnahmen an der Oberfläche bleiben und selten auf struktureller Ebene Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine nachhaltige Veränderung des Denkens sowie der Haltung der Mitarbeitenden fördern. Darum geht es aber: Es geht um die Änderung der inneren Haltung.
Praxistipps für Unternehmen: Verena Ott, Beraterin für Diversity und Antidiskriminierung bei Lots*, erklärt im Interview, warum Diversität kein Nischenthema ist und wie Führungskräfte Rassismus im Unternehmen erkennen und bekämpfen können.
Vor einigen Jahren haben wir das Wort Auszubildende gelernt. Wir hatten vorher den Lehrling, dafür existiert gar keine weibliche Form: Die Lehrlingin gibt es nicht. An Auszubildende haben wir uns gewöhnt. Sprachliche Veränderungsprozesse sind nie Hauruck-Aktionen. Sprache entwickelt sich langsam.