Überzeugende, nachhaltige Mobilitätsangebote schaffen und Menschen motivieren, sie auch zu nutzen – das ist der Beitrag, den das „Future Mobility Lab“ zur Verkehrswende leisten möchte. Nun liegen die Ergebnisse der ersten Studie „New Mobility Buddys“ vor.
Das Future Mobility Lab ist ein Konsortium aus Städten, Verbänden und zentralen Mobilitätsdienstleistern aus Deutschland und der Schweiz. Initiatoren sind das Institut für Mobilität der Universität St. Gallen (IMO-HSG) und der Kommunikationsagentur fischerAppelt. Lots* ist als Partner*in Teil des Future Mobility Labs.
Mobilitätsverhalten nachhaltig verändern
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein Appell an das ökologische Gewissen nicht ausreicht, um Menschen dazu zu bewegen auf nachhaltige Verkehrsmittel umzusteigen. Eine erfolgreiche Veränderung des Mobilitätsverhaltens setzt sich, laut der Studie, aus drei Dimensionen zusammen:
- bestehende Mobilitätsroutinen durchbrechen
- attraktive Alternativangebote schaffen
- Verkehrsmittel differenziert einordnen
Die letztgenannte Dimension hebt hervor, dass der optimale Mobilitätsmix eines Haushalts wesentlich von dessen spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnissen sowie dem jeweils verfügbaren Mobilitätsangebot abhängt.
Mobilitätsbedürfnisse und -verhalten der Teilnehmenden
In der Studie wurden insgesamt 20 private Haushalte in Berlin, Hamburg, St. Gallen und Zürich über einen Zeitraum von vier Monaten von Wissenschaftler*innen – sogenannten Mobility Buddys – bei der Gestaltung ihrer Mobilität begleitet und beraten.
„Das besondere an dem Studienaufbau ist, dass wir über einen längeren Zeitraum intensiv mit den Teilnehmenden zusammengearbeitet haben. Dadurch haben wir einen umfassenden Eindruck von ihren Mobilitätsbedürfnissen und ihrem Mobilitätsverhalten erhalten”, beschreibt Dr. Philipp Scharfenberger, Vize-Direktor des Instituts für Mobilität an der Universität St. Gallen (IMO-HSG), den Ansatz der Studie.
Durchbrechen von Routinen und attraktive Alternativen zum Auto
„Die Studienergebnisse zeigen, dass Veränderungen zu einer nachhaltigeren Mobilität bereits heute in vielen Fällen möglich sind. Wichtig ist, dass der einfache Zugang zu attraktiven Angeboten der geteilten Mobilität weiter ausgebaut wird. Häufig braucht es zudem wiederholt externe Impulse und Anreize, um etablierte Mobilitätsroutinen zu durchbrechen. Dazu gehört, Menschen durch einfache Informationszugänge und Applikationen einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Mobilitätsangebote zu geben“, analysiert Dr. Philipp Scharfenberger.
Wir bei Lots* sind überzeugt: Die Ergebnisse liefern wertvolle Impulse für das zukünftige Mobilitätsmanagement. Neben koordinierenden und organisatorischen Maßnahmen und der Verbesserung von Mobilitätsangeboten spielt eine adressat*innengerechte und auf Teilhabe orientierte Kommunikation zur Verhaltensänderung eine zentrale Rolle.
Es gilt, in diesem Zusammenhang nicht nur über neue Angebote und Zugänge zu Mobilitätsangeboten zu informieren, sondern die Anforderungen der einzelnen Zielgruppen an Informationen sowie ihr Kommunikationsverhalten zu berücksichtigen.
Die vollständige Studie finden Sie hier.