Obwohl die politischen Randbedingungen und gesellschaftliche Akzeptanz für mehr Busse und Bahnen wohl nie so gut wie heutzutage waren, ist es für die Verkehrsunternehmen immer noch herausfordernd, sich in der Rolle des Mobilitätsdienstleisters und starken Partners der Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu positionieren.
Es sind keine einfachen Themen, über die Vorstände, Geschäftsführungen und Strategieabteilungen von Verkehrsunternehmen gegenwärtig mit der Kommunalpolitik und -verwaltung sprechen. Zu den Wichtigsten gehören:
Es existieren zahlreiche fachliche Konzepte zum Infrastruktur- und Angebotsausbau sowie zur Verkehrsverlagerung. Im Mittelpunkt aber steht die Aufgabe, ein attraktives und qualitativ hochwertiges ÖPNV-Angebot zu finanzieren, das in der Lage ist, Mobilitätsverhalten zu ändern.
Vieles muss sich dafür verändern: Der Stadtraum, gewohntes Verhalten, Privilegien. Und es geht um eine Menge Geld. Daher leuchtet ein, dass in der politischen und gesellschaftlichen Debatte die Mobilitätswende nicht automatisch mit dem ÖPNV-Ausbau gleichgesetzt wird. Geht es nicht auch mit elektrifizierten Individualverkehr? Ist der Ausbau des Radverkehrs am Ende günstiger? Alles Gesichtspunkte, denen sich die Verkehrsunternehmen stellen müssen.
Fachlich liegen die Konzepte und Lösungen vor. Jetzt beginnt die kommunikative Arbeit. Wir müssen Konsens mit den Stakeholder*innen herstellen und dadurch für Akzeptanz sorgen. Wir müssen sie aber auch adressatengerecht kommunizieren. Vor allem: Müssen wir das Feedback aushalten und in unserer Kommunikationsstrategie einbauen. Je stärker unser Nutzenverspreche ist, desto stärker ist die Akzeptanz und desto sicherer ist die Finanzierung der Mobilitätswende aus den verschiedenen Finanzierungstöpfen.
Die Mobilitätswende verlangt Verhaltensänderung auf allen Ebenen. Was es dafür braucht, ist eine selbstbewusste, zielgruppengerechte und vor allem strategische Kommunikation.
Das sollte in zwei Schritten erfolgen:
1) Konsens herstellen mit Politik und Verwaltung: Hier geht es darum, sich auf einen Etat zu verständigen und um Mut zu gegebenenfalls schwierigen politischen Entscheidungen.
2) Die Öffentlichkeit mitnehmen und Verhalten in der Breite ändern: Hier geht es einerseits um Beteiligung und Akzeptanz und andererseits um Veränderungskommunikation.
Veränderungen im Mobilitätsverhalten
Damit sich Verhalten ändert, braucht es Wissen und Emotion. Beides wird im Kommunikationsprozess vermittelt. Kommunikation wird aber häufig dem Zufall überlassen, obwohl ein strategisch-planvolles Vorgehen hier nicht weniger wichtig ist. Das gilt grundsätzlich für alle politischen Ebenen, mit Schwerpunkt – alle Politik startet im Lokalen – auf den Kommunen. Im Ergebnis erhalten Sie:
Wissen: Es ist wichtig, mit Kommunikationsformaten die Kommunalpolitik in ihrem (wirtschaftlichen und technisch-fachlichen) Verständnis von ÖPNV und dessen Finanzierung zu stärken (oder: überhaupt erst herzustellen).
Emotion: Zuvorderst geht es hier um Vertrauen. In die Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Verkehrsunternehmen, in eine gemeinsame Vision sowie in die Kooperationsfähigkeit.
Akzeptanz: Durch die veränderten, wirtschaftlichen Situationen wird es vermehrt zu notwendigen Erhöhungen der Einnahmequellen kommen (u.a. Tarifanpassungen), die ebenfalls Politik und Öffentlichkeit verständlich kommuniziert werden müssen (Ziel u.a. Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Akzeptanz).
Kooperation: Die Potenziale der Zusammenarbeit mit den Aufsichtsgremien können vielfach noch weiterentwickelt bzw. ausgeschöpft und gestaltet werden. Dafür braucht es entsprechende Formate und Methoden.
Um eine langfristig, politisch abgesicherte Finanzierungsperspektive zu erhalten, müssen Verkehrsunternehmen eine ganzheitliche Finanzierungs- und Kommunikationsstrategie zu ihren Umsetzungskonzepten entwickeln. Dabei ist es sinnvoll, Finanzierungsmodelle und strategische Kommunikation für den Ausbau des ÖPNV von Anfang an zu verzahnen.
Um die Stakeholder*innen für die Klimamobilität von morgen zu gewinnen, ist es wichtig, ihre Haltungen und Perspektiven mit erfahrenen Expert*innen im Vorfeld durchzuspielen. Das Ergebnis ist nicht nur ein fundiertes Angebotskonzept für die Mobilitätswende, sondern auch ein strategisches, ganzheitliches Umsetzungs- und Kommunikationskonzept, das die schwierigen Rahmenbedingungen (z. B. Finanzierung, Demografie = Fahrgäste, Personal) nicht ausklammert, sondern Lösungen aufzeigt und einen Dialog ermöglicht. Wer Sie sich in die Perspektive der Stakeholder*innen versetzt, erkennt Sie rechtzeitig mögliche Konfliktpotenziale und beschleunigt im Ergebnis die Umsetzung der Vorhaben.
Genau aus diesem Grund arbeiten PKF IVT und Lots* partnerschaftlich zusammen. Lots* berät Verkehrsunternehmen bei Beteiligungsprozessen und bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und mit den Stakeholder*innen im politischen Raum. PKF IVT begleitet Verkehrsunternehmen als Berater, Gutachter oder Prüfer und kombiniert die Erfahrungen und Kompetenzen aus Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Rechts-, und IT- sowie Unternehmensberatung.