In den ersten beiden Beiträgen unserer Blogreihe „Daten verstehen“ haben wir uns mit der Bedeutung von datenbasierter Kommunikation und den gängigsten Vorbehalten gegenüber ihrem Einsatz beschäftigt. Heute werden wir praxisnah: Welche Datenquellen stehen Ihnen für Ihre Projektkommunikation zur Verfügung? Wie können Sie diese Quellen nutzen, um Ihre Zielgruppen gezielt anzusprechen und Ihre Botschaften wirksam zu vermitteln?
Interne und externe Datenquellen – ein Überblick
Ob es um die Planung einer Fernwärmeleitung, ein Mobilitätskonzept oder die Organisationsentwicklung geht – Menschen haben unterschiedliche Wissensstände, Sichtweisen und Interessen. Eine breite Akzeptanz ist entscheidend für den Erfolg Ihres Projekts, aber wie erreichen Sie alle betroffenen Zielgruppen? Einige sind noch nicht ausreichend informiert, andere haben Vorbehalte, und wiederum andere zeigen Interesse, sind aber bisher wenig involviert. Diese Vielfalt an Perspektiven erfordert eine Kommunikationsstrategie, die alle einbezieht und aktiviert.
Hier kommen Daten ins Spiel. Datenquellen sind die Ursprungsorte oder Systeme, aus denen Daten für Analysen und Berichte stammen. Sie helfen Ihnen dabei, gezielt Informationen zu recherchieren, zu analysieren und für Ihre Kommunikationsstrategie nutzbar zu machen – ein wertvolles Werkzeug, um Botschaften adressatengerecht zu vermitteln und faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Datenquellen können entweder intern oder extern, frei zugänglich oder kostenpflichtig sein. Die Abgrenzungen sind oft fließend.
Kategorisierung von Datenquellen
Wenn Sie genau wissen, wann und wo Ihre Kommunikationsbemühungen am meisten bewirken, spart dies wertvolle Zeit, erhöht die Wirksamkeit der Maßnahmen und beeinflusst Verhalten und Einstellungen positiv. Bei Projekten mit hohem politischem und öffentlichem Druck hilft datenbasierte Kommunikation zudem, sachbezogen und neutral zu kommunizieren und Manipulation sowie Fehlinterpretationen vorzubeugen.
Externe Datenquellen:
- Öffentliche Datenbanken: Hierzu gehören beispielsweise demografische Daten, Wirtschaftsindikatoren, Energieverbrauchsdaten und Verkehrsinformationen, die auf nationalen und lokalen Open-Data-Plattformen zur Verfügung stehen. Auf der Suche nach bestimmten Daten für Ihr Thema? Das Datenbank-Infosystem (DBIS) ist ein digitaler Service, der Nutzende per Schlagwortsuche (z. B. Stichwort „Mobilität“) bei der Auswahl der richtigen wissenschaftlichen Datenbank für ihre Recherche unterstützt.
- Branchenspezifische Berichte: Informationen von Fachverbänden, wie dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) oder Studien zu Diversität und Chancengleichheit bieten wertvolle Einblicke in Entwicklungen und Trends in verschiedenen Bereichen. Diese Berichte helfen Ihnen, aktuelle Branchentrends zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie unterstützen dabei, die Bedürfnisse der Zielgruppen besser zu antizipieren.
- Wissenschaftliche Publikationen: Studien und Forschungsberichte liefern fundierte Erkenntnisse, die besonders bei komplexen Projekten hilfreich sind. Ein Beispiel ist die Studie „Mobilität in Deutschland“ für Verkehrsprojekte oder Berichte zur Energieeffizienz und Wärmeplanung für Projekte im Bereich der Energiewende. Wissenschaftliche Publikationen bieten eine solide Grundlage für eine faktenbasierte Kommunikationsstrategie.
- Gesetzesänderungen und Richtlinien: Aktuelle Informationen über politische und rechtliche Rahmenbedingungen, neue Richtlinien oder Vorschriften sind wichtig, um sicherzustellen, dass Ihre Projekte konform sind und die Kommunikation rechtlich abgesichert ist.
- Medienberichte und Social-Media-Daten: Nachrichtenartikel, Pressemitteilungen, Kommentare und Trendanalysen in sozialen Netzwerken helfen Ihnen, die öffentliche Meinung besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Besonders in Zeiten schneller Veränderungen sind Social-Media-Daten ein wertvolles Instrument, um aktuelle Entwicklungen und Diskussionen zu verfolgen. Sie bieten die Möglichkeit, Stimmungen frühzeitig zu erkennen und Ihre Kommunikationsstrategie entsprechend anzupassen.
- Geo-Location-Daten: Analysen des Mobilitätsverhaltens oder regionaler Unterschiede im Wärmebedarf unterstützen die Entwicklung lokaler Kommunikationsmaßnahmen und helfen, gezielte Ansätze für unterschiedliche Regionen zu entwickeln.
Interne Datenquellen:
- Unternehmensdaten: Dazu gehören Kundendaten, Verkaufsstatistiken, Energieverbrauchszahlen und interne Befragungen. Diese Daten sind oft bereits vorhanden und können gezielt für die Projektkommunikation genutzt werden. Sie ermöglichen eine präzise Ansprache Ihrer Zielgruppen und unterstützen die Erfolgsmessung Ihrer Maßnahmen. Stadtwerke können beispielsweise potenzielle Einsparungen gegenüber dem aktuellen Verbrauch aufzeigen, um die Vorteile von Sanierungsprojekten zu verdeutlichen.
- Kampagnenleistungsdaten: Reaktionsraten, Öffnungsraten von E-Mails oder Interaktionsraten von Social-Media-Beiträgen geben Aufschluss darüber, wie gut Ihre Kommunikationsmaßnahmen bei den Zielgruppen ankommen. Diese Leistungsdaten sind entscheidend, um den Erfolg Ihrer Kampagnen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Durch eine regelmäßige Analyse dieser Daten können Sie die Effektivität Ihrer Kommunikation kontinuierlich verbessern.
- Projekt-Tracking-Daten: Fortschrittsberichte, Meilensteine und Statusupdates erhöhen die Transparenz des Projekts und erleichtern die Kommunikation mit Stakeholder*innen. Diese Daten tragen dazu bei, das Vertrauen zu stärken und alle Beteiligten auf dem Laufenden zu halten.
- Feedback-Daten: Umfragen, Feedback-Formulare oder Workshops bieten wichtige Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen und helfen Ihnen, Ihre Kommunikationsstrategie gezielt anzupassen. Dies gilt auch für interne Projekte im Bereich Organisationsentwicklung, bei denen Feedback von Mitarbeitenden besonders wertvoll ist.
Welche Datenquellen eignen sich für Ihr Projekt?
Falls Sie unsicher sind, welche Datenquellen für Ihre Projektkommunikation am besten geeignet sind, kann eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Informationen hilfreich sein. Nutzen Sie Checklisten, um zu analysieren, welche Daten bereits vorhanden sind und welche zusätzlich benötigt werden.
Durch die gezielte Kombination von internen und externen Datenquellen gewinnen Sie eine umfassende Perspektive auf Ihre Zielgruppen sowie die Projektanforderungen. Damit schaffen Sie die Grundlage für eine effektive Kommunikation, die informiert, aktiviert und zur Partizipation anregt.
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